Fragen zum Zittern

Tension Releasing Exercises - Berlin & München

Tension Releasing Exercises TRE® wurden entwickelt, um möglichst vielen Menschen in einem Krisengebiet in kurzer Zeit zu helfen. Sie halfen Erdbebenopfern, Flüchtlingen, Soldaten, Tsunami-Opfern und vielen anderen Menschen. Die Übungen reduzieren den Stress, dem Menschen in einem Katastrophengebiet ausgesetzt sind. Die Übungen sind einfach und schnell zu erlernen. Sie können die Übungen als große Gruppe z.B. in einem Fitnessstudio erlernen.

  • Die Übungen reduzieren den Stress, dem Menschen in einem Katastrophengebiet ausgesetzt sind.
  • Die Übungen sind leicht und schnell zu erlernen.
  • Man kann die Übungen als große Gruppe z.B. in einer Turnhalle erlernen.

Was ist der Unterschied zwischen „Hard Trauma“ und „Soft Trauma“?

Wenn Menschen einen Tsunami, Bombenangriff oder Autounfall überleben, spricht man im Englischen von „Hard Trauma“.

In der westlichen Kultur leben viele Menschen in einem sozial schwierigen Umfeld. Wachsen z.B. die Kinder in einem zerstrittenen Elternhaus auf oder mit Eltern, die massive Suchtprobleme haben, so fühlen die Kinder sich unsicher und sind die überwiegende Zeit ängstlich. Diese Kinder oder späteren Erwachsenen sind dann schnell irritierbar, oft abwesend, haben Schlafprobleme oder vielleicht Albträume. Derartige Umstände heißen im Englischen „Soft Trauma“.

Wie profitiere ich am meisten von TRE?

  • Am meisten profitieren Sie, wenn Sie TRE die ersten paar Male mit einem TRE-Provider machen, entweder in einer Einzel- oder Gruppen-Session. So werden Sie schneller mit der Vorgehensweise vertraut, fühlen sich sicher und bekommen wertvolle Tipps und Hilfen. – Alternativ können Sie sich das Buch von David Berceli, Körperübungen für die Traumaheilung, kaufen und alleine üben.
  • Machen Sie die Übungen regelmäßig.
  • Entwickeln Sie ein Gespür dafür, wann Ihr Körper Entspannung braucht.
  • Probieren Sie aus, was Sie mehr unterstützt: alleine oder in der Gruppe zu üben.

Was sollte ich beim Üben beachten?

  • Die Übungen sollen für Sie angenehm sein.
  • Wenn Sie während der Übungen Schmerzen empfinden, verändern Sie Ihre Position, Ihre Körperhaltung oder die Geschwindigkeit der Vibrationen. Wenn das nicht hilft, hören Sie auf.
  • Wenn starke Emotionen auftauchen, setzen Sie sich bitte auf und trinken Sie ein Glas Wasser.
  • Widerstehen Sie der Versuchung zu übertreiben.
  • Führen Sie die Übungen nur in einem sicheren und geschützten Raum aus, wo Sie nicht gestört werden.
  • Tragen Sie bequeme Kleidung.
  • Versuchen Sie bitte, so wenig wie möglich zu kontrollieren, „zu machen“ und zu manipulieren.
  • Eine neugierige und spielerische Geisteshaltung ist förderlich.

Wie viel Zeit brauche ich für TRE?

Anfangs werden Sie vermutlich das gesamte Set an Übungen machen, um das Zittern auslösen zu können. Das dauert ca. 1 Stunde. Später, nach ein paar Wochen, wenn Sie geübter und erfahrener sind, werden Sie das Zittern ohne die Vorübungen auslösen können. Dann können Sie nach eigenem Belieben die Zeitdauer und Häufigkeit verändern. Als Faustformel können Sie rechnen mit …

  • 15 min für das Zittern/Schütteln – das ist ein guter Zeitrahmen
  • 3- bis 4-mal pro Woche ist völlig ausreichend.

Warum fühlt man sich nach TRE besser?

Das Zittern, Vibrieren oder Schütteln bewirkt, dass sich die Muskeln entspannen. Daraus folgt:

  • Ein entspanntes Becken und eine lockere Schulterpartie fühlen sich einfach gut an.
  • Die Durchblutung in den Muskeln nimmt zu. Das erlebt man als Energieschub.
  • Das Gehirn registriert die Botschaft „Entwarnung“ und schaltet von „Mammut jagen“ auf „Mammut verdauen“ um. Es schüttet dann „hedonistische“ Hormone aus.

Warum schlafe ich durch TRE besser?

Wenn Sie als moderner Erwachsener jeden Tag unter Stress stehen und mit unterschwelligen Ängsten, Befürchtungen und Problemen konfrontiert sind, wird Ihr Körper jeden Tag wiederholt in Kampf- oder Flucht-bereitschaft versetzt. Doch die Rückkehr in den Entspannungszustand – also der Wechsel von „Mammut jagen“ auf „Mammut verdauen“ – gelingt nicht mehr vollständig. Und so jagt ein Teil von Ihnen auch noch nachts das Mammut weiter. Die TRE-Übungen verursachen eine tiefe muskuläre Entspannung, sodass Ihr Körper endlich vollständig auf „Mammut verdauen“ umschalten und entspannen kann: die Voraussetzung für tiefen,  erholsamen Schlaf.

Ist TRE gut für Sportler?

Ja. Sie können TRE als Sportler für sich erfolgreich einsetzen.

  • Hohe körperliche Leistungen verursachen ein hohes Spannungsniveau. Dies beeinträchtigt die Regenerationsphase. Mit TRE können Sie den Bewegungsapparat schnell und tief entspannen. Entsprechend rasch setzen dann der Vagotonus und die Regeneration ein.
  • Sie können die tiefen Beckenmuskeln (Musculus Illiopsoas) entspannen. Probieren Sie es aus.
  • TRE hilft Ihnen nach jeder Trainingseinheit, die auf Hochleistung getrimmten Muskeln schnell und effektiv zu lockern.
  • Direkt vor einem Wettkampf können Sie TRE einsetzen, um gelassen, entspannt und ruhig zu starten.

„Tension Releasing Exercises and Sport“ – ein Interview mit Dr. Melanie Salmon.
Diese Video zeigt eine TRE Session mit einem Sportler, der mit dem Fahrad von Kairo nach Kapstadt fuhr.

Ist TRE eine Therapie?

Nein. Es ist keine Therapie.
Sie können TRE aber Therapie-begleitend einsetzen bei

  • Somatic Experiencing
  • Körpertherapie
  • Körperpsychotherapie
  • Traumatherapie

Sie können TRE auch begleitend zu Reha-Maßnahmen einsetzen bei

  • Rehabilitation nach einem Unfall
  • Rehabilitation nach einer OP
  • Rehabilitation nach einer Schwangerschaft

Die TRE-Übungen reduzieren die Symptome von Angst, Stress, Aggression, Nervosität, Unruhe, ständiger Alarmbereitschaft, Burnout und PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung). TRE bewirkt, dass sich die tiefen Beugemuskeln (M. Iliospsoas) im Körper entspannen können. Das allgemeine Spannungsniveau sinkt, während die Resilienz steigt. Die Eigenwahrnehmung, der „felt sense“, nimmt zu.

Kann TRE mir bei der Konfliktbewältigung helfen?

Ja. Das ist möglich.
Ein Mensch, der körperlich und geistig entspannt ist,

  • ist in der Lage, weitsichtig und rational durchdacht zu entscheiden
  • wirkt auf seine Umgebung ruhig und gelassen
  • hat weniger Konflikte

Stress und Anspannung bewirken, dass

  • Denken eher kurzfristig ist
  • Entscheidungen eher von Emotionen beeinträchtigt sind
  • Handlungen eher impulsiv sind

Regelmäßiges TRE-Üben reduziert kontinuierlich den Stress im Körper. Sie sind dadurch nicht nur entspannter, ruhiger und gelassener, sondern gehen auch überlegter vor.


„Berceli TRE Exercises to Release Traumatic Stress in Youth: My Life Case Study“

Dieses Video zeigt eine Studie in einem sozial schwierigen Umfeld in Kapstadt. Die betroffenen Jugendlichen und Erwachsenen berichten im Interview über ihre Erfahrungen mit den TRE-Entspannungsübungen.

Welche Kontraindikationen gibt es?

  • Schwangerschaft
  • Epilepsie
  • Gehirnerschütterung
  • Bandscheibenvorfall akut
  • Psychische Erkrankungen
  • Herzerkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Schilddrüsenerkrankungen

Bei Einnahme von Medikamenten und jeder Form einer klinischer Diagnose sollten Sie Ihren Arzt fragen.

Kann TRE Emotionen wecken?

Ja. Das ist möglich. – Wenn Sie nach einer langen Zeit innerer Anspannung endlich wieder entspannen dürfen oder wenn Sie an Stellen, die lange körperlich verspannt waren oder festgehalten werden mussten, endlich loslassen können, dann kann dies Emotionen freisetzen. Das ist eine vollkommen normale Reaktion. Ihr Körper tut einfach das, was gerade notwendig ist. – Entspannung kann bei manchen Menschen zu intensiven Emotionen wie Verletzlichkeit, Empfindlichkeit oder einem Gefühl von Überschwemmung führen. In diesem Fall seien Sie bitte achtsam mit sich, beenden Sie die Übung sofort und tun Sie alles Nötige, um sich zu beruhigen. Hier ein paar Anregungen. Sie können …

  • die Beine ausstrecken und die Knie durchdrücken
  • sich zu einer Kugel zusammenrollen
  • sich aufsetzen und etwas trinken oder essen
  • aufstehen und herumgehen
  • tief und regelmäßig atmen
  • bewusst ins Hier und Jetzt zurückkommen

All diese Maßnahmen tragen zu Ihrer Erdung bei. Geben Sie Ihrem Körper Zeit, sich zu beruhigen. Seien Sie freundlich zu sich. Wenn Sie Probleme haben, sich selbst zu regulieren, so bitten Sie einen Freund, Therapeuten oder ein Familienmitglied, Sie zu begleiten. Es ist wesentlich, dass Sie diese Fähigkeit erwerben. Ein Begleiter kann dabei sehr hilfreich sein.

Was ist der Ursprung der TRE-Übungen?

Im Schamanismus wird in manchen Traditionen Zittern oder Schütteln dazu benutzt, um den Trancezustand zu erreichen.

In den 1920er Jahren setzte Elsa Gindler ein leichtes Zittern gelegentlich während der Gymnastik ein. Sie war in der Lebensreform-Bewegung in den 20er Jahren in Deutschland engagiert. Die Ehefrauen von Wilhelm Reich und Alexander Lowen kamen zu ihr in den Unterricht. Alexander Lowen verwendete ausgiebig das Zittern bei den von ihm entwickelten Bioenergetischen Übungen mit dem Ziel, die in der Beuge- und Schutzmuskulatur gespeicherten Emotionen freizusetzen und so einem analytischen Prozess zu unterziehen.

David Berceli, der Begründer der TRE-Entspannungsübungen, hat selbst Bioenergetik studiert und wendet die von Alexander Lowen entwickelte Stress-Stellung an, um das Zittern mit dem Ziel zu induzieren, den körperlichen Stress nach traumatischen Events zu reduzieren. Im Unterschied zur Bioenergetik wird das Zittern auf spielerische Weise erlernt und erforscht. Der Körper soll möglichst autonom Spannungsmuster entladen können.


Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne in meiner Praxis in München oder Berlin zur Verfügung. Hier finden Sie die Kontaktseite.