Tension Releasing Exercises - Berlin & München

Tension Releasing Exercises TRE® sind Entspannungsübungen, eine einfach zu erlernende „Do-it-yourself“-Entspannungsmethode. Sie besteht aus ein paar einfachen Übungen, die den Körper bzw. größere Muskelgruppen in ein Vibrieren, Zittern oder Schütteln versetzen. Auf diesem Weg kann der Körper hohe Spannungen abbauen, die in der Muskulatur und im Nervensystem gespeichert sind.

Die TRE-Entspannungsübungen sind sehr einfach anzuwenden.

Nach spätestens drei Sessions haben Sie begriffen, wie es geht, und können alleine zu Hause weiterüben.

Sie müssen nichts wissen, nichts denken oder können. Sie lassen bei den Übungen lediglich das Zittern zu und können beobachten, wie sich Ihr Körper entspannt und ins Gleichgewicht zurückkehrt.

Warum Tiere und Menschen bei Stress zittern

Tiere in der freien Wildbahn bauen Spannungen in Muskulatur und Nervensystem durch dieses Zittern ab. Nach einer Kampf-, Flucht- oder Erstarrungsreaktion zittern sie für mehrere Minuten und werden auf diesem Weg die überschüssige Energie los. Danach kehren sie zu ihrer Herde zurück, als wenn nichts gewesen wäre.

Menschen geraten in ähnlich schwierige Situationen wie Säugetiere: durch Stress, Burnout, Unfälle, Schicksalsschläge, emotionale, aber auch körperliche Überforderung und durch sportliche Höchstleistungen. Da Erwachsene jedoch kulturell bedingt das Zittern unterdrücken, bleibt die Energie im Nervensystem gespeichert und führt zu verschiedensten Stresssymptomen.

Die TRE-Entspannungsübungen wurden ursprünglich geschaffen, um Menschen in einem Katastrophengebiet zu helfen. So sind Erdbeben, Tsunamis, Kriegsgeschehen und Militäreinsätze bis heute die klassischen Einsatzgebiete. Die TRE-Entspannungsübungen helfen vielen Menschen in mittlerweile 34 Ländern, die Symptome von hoher Anspannung und Nervosität zu reduzieren, die nach solch traumatischen Ereignissen auftreten.

Wann werden die TRE-Entspannungsübungen angewendet?

Anwendung allgemein:

  • einfach nur zum Entspannen
  • um locker zu werden
  • um Verspannungen zu lösen, insbesondere Verspannungen tief im Becken

Anwendung bei Stress:

  • nach sportlichen Höchstleistungen
  • als Vorbereitung für einen Wettkampf
  • in beruflich stressigen Zeiten
  • in Konfliktsituationen
  • nach körperlicher oder seelischer Überforderung

Anwendung bei Trauma:

  • begleitend zu einer Trauma- oder Körpertherapie
  • nach einem traumatischen Ereignis, z.B. bei einem Autounfall oder in einem Katastrophengebiet
  • bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)

Eine typische TRE Session

Die TRE-Entspannungsübungen können Sie in einer Einzel-Session oder in der Gruppe erlernen. Sie tragen lockere Kleidung oder einen Trainingsanzug. Im ersten Teil machen Sie ein paar Körperübungen wie z.B. Kniebeugen, um die Muskeln zu ermüden. Dann folgt der zweite Teil, in dem Sie das autonome Zittern einleiten. Dieses autonome Zittern kann im Stehen oder im Liegen geschehen. Das Zittern, Schütteln oder Vibrieren dauert ca. 15 Minuten. Sie können den Zustand jederzeit stoppen. Dann ruhen Sie sich für ein oder zwei Minuten aus. Danach können Sie wieder Ihren alltäglichen Geschäften nachgehen.

Solch eine Übungs-Session dauert insgesamt ca. 1 Stunde. – Später, wenn Sie den Bogen einmal heraus haben, reicht es, wenn Sie sich 3 x pro Woche 15 Minuten für TRE Zeit nehmen.


In diesem kurzen Video bekommen Sie einen Eindruck was TRE bewirken kann.


 Was bewirken die TRE-Entspannungsübungen?

Durch den Spannungsabbau im Bewegungsapparat können Sie sich besser regenerieren. Der Stress im Nervensystem löst sich und Sie werden spürbar ruhiger und gelassener. Weitere Auswirkungen können sein:

  • Zuwachs an Energie
  • Verbesserter Schlaf
  • Erhöhte Frustrationstoleranz
  • Weniger Stress in der Arbeit
  • Größere emotionale Spannbreite
  • Verringerte Körperspannung
  • Weniger  Beziehungskonflikte
  • Weniger Angst und Sorgen
  • Verringerte Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)

„Mit der Heilung von jeder traumatischen Episode unseres Lebens wird es leichter, nachzugeben und zu akzeptieren, wie das Universum uns behandelt hat. Je mehr wir „in das Leben hinein“ loslassen, umso mehr entdecken wir paradoxer Weise, dass wir wieder Kontrolle über unser Leben bekommen und uns wieder auf die Ungewissheit menschlichen Lebens einlassen können.“
David Berceli, Körperübungen für die Traumaheilung

Video von David Betcelli in dem er den physiologischen Zusammenhang erklärt.


Bücher zum Thema:

David Berceli, The Revolutionary Trauma Release Process: Transcend Your Toughest Times, 207 S., 13,48 €, Namaste Publishing, ISBN 978-1897238400
In diesem inspirierenden Buch beschreibt Berceli, was mit Menschen geschieht, wenn sie in Extremsituationen geraten. Berceli arbeitet seit vielen Jahren als Priester in Krisengebieten, hat selbst Bombenangriffe erlebt und die Auswirkungen von Traumata erfahren. Er beschreibt sehr anschaulich mit vielen Beispielen, welche körperlichen Auswirkungen physische oder emotionale Traumata und Schocks haben. Er sagt, dass Trauma kein lebenslanges Gefangensein in den Symptomen sein muss, sondern dass ein Trauma auch eine große Chance in sich birgt: die der Transformation. Am Ende des Buches stellt er die Übungssequenz vor.

David Berceli, Körperübungen für die Traumaheilung, 4. Neuauflage von 2014 des Forum Spezial 2007 mit Überarbeitung von Sprache und Fotos, Forum Bioenergetische Analyse Spezial/2014
Die deutsche Übersetzung beschränkt sich auf die Darstellung der Übungen und den theoretischen Hintergrund. Im Gegensatz zum englischen Original wurden die autobiographischen Elemente stark gekürzt. Die Botschaft ist in der deutschen Ausgabe dieselbe wie im englischen Original.


Webseiten der TRE-Dachorganisationen:

www.traumaprevention.com
www.bercelifoundation.org
www.tre-deutschland.de


Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne in meiner Praxis in München oder Berlin zur Verfügung. Hier finden Sie die Kontaktseite.

Tension Releasing Exercises - Berlin & München

Tension Releasing Exercises TRE® wurden entwickelt, um möglichst vielen Menschen in einem Krisengebiet in kurzer Zeit zu helfen. Sie halfen Erdbebenopfern, Flüchtlingen, Soldaten, Tsunami-Opfern und vielen anderen Menschen. Die Übungen reduzieren den Stress, dem Menschen in einem Katastrophengebiet ausgesetzt sind. Die Übungen sind einfach und schnell zu erlernen. Sie können die Übungen als große Gruppe z.B. in einem Fitnessstudio erlernen.

  • Die Übungen reduzieren den Stress, dem Menschen in einem Katastrophengebiet ausgesetzt sind.
  • Die Übungen sind leicht und schnell zu erlernen.
  • Man kann die Übungen als große Gruppe z.B. in einer Turnhalle erlernen.

Was ist der Unterschied zwischen „Hard Trauma“ und „Soft Trauma“?

Wenn Menschen einen Tsunami, Bombenangriff oder Autounfall überleben, spricht man im Englischen von „Hard Trauma“.

In der westlichen Kultur leben viele Menschen in einem sozial schwierigen Umfeld. Wachsen z.B. die Kinder in einem zerstrittenen Elternhaus auf oder mit Eltern, die massive Suchtprobleme haben, so fühlen die Kinder sich unsicher und sind die überwiegende Zeit ängstlich. Diese Kinder oder späteren Erwachsenen sind dann schnell irritierbar, oft abwesend, haben Schlafprobleme oder vielleicht Albträume. Derartige Umstände heißen im Englischen „Soft Trauma“.

Wie profitiere ich am meisten von TRE?

  • Am meisten profitieren Sie, wenn Sie TRE die ersten paar Male mit einem TRE-Provider machen, entweder in einer Einzel- oder Gruppen-Session. So werden Sie schneller mit der Vorgehensweise vertraut, fühlen sich sicher und bekommen wertvolle Tipps und Hilfen. – Alternativ können Sie sich das Buch von David Berceli, Körperübungen für die Traumaheilung, kaufen und alleine üben.
  • Machen Sie die Übungen regelmäßig.
  • Entwickeln Sie ein Gespür dafür, wann Ihr Körper Entspannung braucht.
  • Probieren Sie aus, was Sie mehr unterstützt: alleine oder in der Gruppe zu üben.

Was sollte ich beim Üben beachten?

  • Die Übungen sollen für Sie angenehm sein.
  • Wenn Sie während der Übungen Schmerzen empfinden, verändern Sie Ihre Position, Ihre Körperhaltung oder die Geschwindigkeit der Vibrationen. Wenn das nicht hilft, hören Sie auf.
  • Wenn starke Emotionen auftauchen, setzen Sie sich bitte auf und trinken Sie ein Glas Wasser.
  • Widerstehen Sie der Versuchung zu übertreiben.
  • Führen Sie die Übungen nur in einem sicheren und geschützten Raum aus, wo Sie nicht gestört werden.
  • Tragen Sie bequeme Kleidung.
  • Versuchen Sie bitte, so wenig wie möglich zu kontrollieren, „zu machen“ und zu manipulieren.
  • Eine neugierige und spielerische Geisteshaltung ist förderlich.

Wie viel Zeit brauche ich für TRE?

Anfangs werden Sie vermutlich das gesamte Set an Übungen machen, um das Zittern auslösen zu können. Das dauert ca. 1 Stunde. Später, nach ein paar Wochen, wenn Sie geübter und erfahrener sind, werden Sie das Zittern ohne die Vorübungen auslösen können. Dann können Sie nach eigenem Belieben die Zeitdauer und Häufigkeit verändern. Als Faustformel können Sie rechnen mit …

  • 15 min für das Zittern/Schütteln – das ist ein guter Zeitrahmen
  • 3- bis 4-mal pro Woche ist völlig ausreichend.

Warum fühlt man sich nach TRE besser?

Das Zittern, Vibrieren oder Schütteln bewirkt, dass sich die Muskeln entspannen. Daraus folgt:

  • Ein entspanntes Becken und eine lockere Schulterpartie fühlen sich einfach gut an.
  • Die Durchblutung in den Muskeln nimmt zu. Das erlebt man als Energieschub.
  • Das Gehirn registriert die Botschaft „Entwarnung“ und schaltet von „Mammut jagen“ auf „Mammut verdauen“ um. Es schüttet dann „hedonistische“ Hormone aus.

Warum schlafe ich durch TRE besser?

Wenn Sie als moderner Erwachsener jeden Tag unter Stress stehen und mit unterschwelligen Ängsten, Befürchtungen und Problemen konfrontiert sind, wird Ihr Körper jeden Tag wiederholt in Kampf- oder Flucht-bereitschaft versetzt. Doch die Rückkehr in den Entspannungszustand – also der Wechsel von „Mammut jagen“ auf „Mammut verdauen“ – gelingt nicht mehr vollständig. Und so jagt ein Teil von Ihnen auch noch nachts das Mammut weiter. Die TRE-Übungen verursachen eine tiefe muskuläre Entspannung, sodass Ihr Körper endlich vollständig auf „Mammut verdauen“ umschalten und entspannen kann: die Voraussetzung für tiefen,  erholsamen Schlaf.

Ist TRE gut für Sportler?

Ja. Sie können TRE als Sportler für sich erfolgreich einsetzen.

  • Hohe körperliche Leistungen verursachen ein hohes Spannungsniveau. Dies beeinträchtigt die Regenerationsphase. Mit TRE können Sie den Bewegungsapparat schnell und tief entspannen. Entsprechend rasch setzen dann der Vagotonus und die Regeneration ein.
  • Sie können die tiefen Beckenmuskeln (Musculus Illiopsoas) entspannen. Probieren Sie es aus.
  • TRE hilft Ihnen nach jeder Trainingseinheit, die auf Hochleistung getrimmten Muskeln schnell und effektiv zu lockern.
  • Direkt vor einem Wettkampf können Sie TRE einsetzen, um gelassen, entspannt und ruhig zu starten.

„Tension Releasing Exercises and Sport“ – ein Interview mit Dr. Melanie Salmon.
Diese Video zeigt eine TRE Session mit einem Sportler, der mit dem Fahrad von Kairo nach Kapstadt fuhr.

Ist TRE eine Therapie?

Nein. Es ist keine Therapie.
Sie können TRE aber Therapie-begleitend einsetzen bei

  • Somatic Experiencing
  • Körpertherapie
  • Körperpsychotherapie
  • Traumatherapie

Sie können TRE auch begleitend zu Reha-Maßnahmen einsetzen bei

  • Rehabilitation nach einem Unfall
  • Rehabilitation nach einer OP
  • Rehabilitation nach einer Schwangerschaft

Die TRE-Übungen reduzieren die Symptome von Angst, Stress, Aggression, Nervosität, Unruhe, ständiger Alarmbereitschaft, Burnout und PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung). TRE bewirkt, dass sich die tiefen Beugemuskeln (M. Iliospsoas) im Körper entspannen können. Das allgemeine Spannungsniveau sinkt, während die Resilienz steigt. Die Eigenwahrnehmung, der „felt sense“, nimmt zu.

Kann TRE mir bei der Konfliktbewältigung helfen?

Ja. Das ist möglich.
Ein Mensch, der körperlich und geistig entspannt ist,

  • ist in der Lage, weitsichtig und rational durchdacht zu entscheiden
  • wirkt auf seine Umgebung ruhig und gelassen
  • hat weniger Konflikte

Stress und Anspannung bewirken, dass

  • Denken eher kurzfristig ist
  • Entscheidungen eher von Emotionen beeinträchtigt sind
  • Handlungen eher impulsiv sind

Regelmäßiges TRE-Üben reduziert kontinuierlich den Stress im Körper. Sie sind dadurch nicht nur entspannter, ruhiger und gelassener, sondern gehen auch überlegter vor.


„Berceli TRE Exercises to Release Traumatic Stress in Youth: My Life Case Study“

Dieses Video zeigt eine Studie in einem sozial schwierigen Umfeld in Kapstadt. Die betroffenen Jugendlichen und Erwachsenen berichten im Interview über ihre Erfahrungen mit den TRE-Entspannungsübungen.

Welche Kontraindikationen gibt es?

  • Schwangerschaft
  • Epilepsie
  • Gehirnerschütterung
  • Bandscheibenvorfall akut
  • Psychische Erkrankungen
  • Herzerkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Schilddrüsenerkrankungen

Bei Einnahme von Medikamenten und jeder Form einer klinischer Diagnose sollten Sie Ihren Arzt fragen.

Kann TRE Emotionen wecken?

Ja. Das ist möglich. – Wenn Sie nach einer langen Zeit innerer Anspannung endlich wieder entspannen dürfen oder wenn Sie an Stellen, die lange körperlich verspannt waren oder festgehalten werden mussten, endlich loslassen können, dann kann dies Emotionen freisetzen. Das ist eine vollkommen normale Reaktion. Ihr Körper tut einfach das, was gerade notwendig ist. – Entspannung kann bei manchen Menschen zu intensiven Emotionen wie Verletzlichkeit, Empfindlichkeit oder einem Gefühl von Überschwemmung führen. In diesem Fall seien Sie bitte achtsam mit sich, beenden Sie die Übung sofort und tun Sie alles Nötige, um sich zu beruhigen. Hier ein paar Anregungen. Sie können …

  • die Beine ausstrecken und die Knie durchdrücken
  • sich zu einer Kugel zusammenrollen
  • sich aufsetzen und etwas trinken oder essen
  • aufstehen und herumgehen
  • tief und regelmäßig atmen
  • bewusst ins Hier und Jetzt zurückkommen

All diese Maßnahmen tragen zu Ihrer Erdung bei. Geben Sie Ihrem Körper Zeit, sich zu beruhigen. Seien Sie freundlich zu sich. Wenn Sie Probleme haben, sich selbst zu regulieren, so bitten Sie einen Freund, Therapeuten oder ein Familienmitglied, Sie zu begleiten. Es ist wesentlich, dass Sie diese Fähigkeit erwerben. Ein Begleiter kann dabei sehr hilfreich sein.

Was ist der Ursprung der TRE-Übungen?

Im Schamanismus wird in manchen Traditionen Zittern oder Schütteln dazu benutzt, um den Trancezustand zu erreichen.

In den 1920er Jahren setzte Elsa Gindler ein leichtes Zittern gelegentlich während der Gymnastik ein. Sie war in der Lebensreform-Bewegung in den 20er Jahren in Deutschland engagiert. Die Ehefrauen von Wilhelm Reich und Alexander Lowen kamen zu ihr in den Unterricht. Alexander Lowen verwendete ausgiebig das Zittern bei den von ihm entwickelten Bioenergetischen Übungen mit dem Ziel, die in der Beuge- und Schutzmuskulatur gespeicherten Emotionen freizusetzen und so einem analytischen Prozess zu unterziehen.

David Berceli, der Begründer der TRE-Entspannungsübungen, hat selbst Bioenergetik studiert und wendet die von Alexander Lowen entwickelte Stress-Stellung an, um das Zittern mit dem Ziel zu induzieren, den körperlichen Stress nach traumatischen Events zu reduzieren. Im Unterschied zur Bioenergetik wird das Zittern auf spielerische Weise erlernt und erforscht. Der Körper soll möglichst autonom Spannungsmuster entladen können.


Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne in meiner Praxis in München oder Berlin zur Verfügung. Hier finden Sie die Kontaktseite.

Bodywork - Berlin & München

Bodywork, Körperarbeit und Körpertherapie sind in ihrer Bedeutung ähnlich, jedoch nicht gleich. Der Begriff Körpertherapie wird im Deutschen verwendet um einen Menschen der krank ist oder der Beschwerden hat zu therapieren weshalb ich ihn nicht so gerne verwende.

Bodywork ist ein übergeordneter Sammelbegriff ähnlich wie „Bäume“ oder „Fische“ oder „Arbeit“. Er bezeichnet ganz allgemein die Arbeit mit dem menschlichen Körper.

Mit Bodywork können Sie Ihren Körper so beeinflussen, dass sich Blockaden, Verspannungen, Widerstände und Energiestaus im Faszien-, Muskel- und Nervensystem auflösen. Dadurch verändern sich Ihre äußere und innere Haltung, Ihre Wahrnehmung und Ihre Bewegungen.

Sie können Bodywork zusammen mit einem Therapeuten, gemeinsam mit einem Lehrer oder Coach oder auch alleine praktizieren. Bodywork lässt sich in zwei große Bereiche unterteilen.

  • Hands-off Bodywork: Hier wird Ihr Körper vom Therapeuten, Lehrer oder Trainer nur sehr wenig oder gar nicht berührt,
    z.B. bei Yoga + Tai-Chi + Qigong + Sport + Somatic Experiencing + Tension Releasing Exercises
  • Hands-on Bodywork: Hier wird Ihr Körper durch den Therapeuten oft berührt,
    z.B. bei Massage + Physiotherapie + Osteopathie + Chiropraktik + Rolfing

Was bewirkt Bodywork?

Bodywork nimmt den Sand aus dem Getriebe. Der Schmerz lässt nach, die Symptome hören auf und Ihr Körper funktioniert wieder normaler. Sie spüren einen deutlichen Energiezuwachs. Ihre Bewegungen werden fließend, Ihre Wahrnehmung, die innere und äußere Balance, Ihre Stresstoleranz, Resilienz und Gelassenheit in Bezug auf die Welt und zu sich selbst nehmen zu. Es stellt sich ein Gefühl von körperlicher Balance und innerer Ausgeglichenheit ein.

Wie kann Bodywork mir helfen?

  • Bodywork hilft mit manuellen Techniken dem Körper, sich nach einem Unfall, einer Verletzung oder Operation schneller zu regenerieren.
  • Bodywork hilft, strapazierte Nerven nach einer Tragödie, einem Burnout oder einem Schicksalsschlag zu beruhigen.
  • Bodywork hilft Ihrem Nervensystem, die Folgen z.B. eines Schock-Traumas, eines Autounfalls oder einer Operation zu bewältigen.
  • Bodywork löst chronische Verspannungen, die durch Fehlhaltung, Dauerstress oder einseitige Belastungen entstanden sind.
  • Bodywork optimiert die Funktionen des Körpers vor einem Wettkampf, einem Bühnenauftritt oder einer Prüfung.

Der Ursprung

Der Begriff „Bodywork“ (dt. Körperarbeit) stammt aus der Selbsterfahrungsbewegung der 60er, 70er und 80er Jahre. Pioniere wie Alexander Lowen, Dr. Ida Rolf und Dr. Milton Trager prägten den Begriff „Bodywork“, um manuelle Techniken und Methoden zu beschreiben, die direkt mit dem menschlichen Körper arbeiten.

In den wilden 60er Jahren wurde Wilhelm Reich als Idol verehrt. Seine Vegeto-Therapie aus den 40er Jahren wurde aufgegriffen und fand weite Verbreitung in den Schulen von Bioenergetik, Rebalancing, Encounter etc., weshalb Reich als der Begründer der „Body Psychotherapy“ (dt. Körperpsychotherapie, Synonym: Körpertherapie) und des „Bodywork“ (dt. Körperarbeit) betrachtet wird. In Form einer „Revolution von unten“ lieferten diese Schulen Antworten und Konzepte auf drängende Fragen der Zeit. Sie förderten die Bereitschaft der Menschen, an der eigenen körperlichen und seelischen Entwicklung zu arbeiten, und beeinflussen nachhaltig die professionelle psychotherapeutische Praxis bis heute.

Bei all diesen vielen verschiedenen Methoden, die den Begriff „Bodywork“ verwenden, geht es immer darum, den menschlichen Körper so zu beeinflussen, dass er sich entspannt bewegen kann. Die entspannte, kraftvolle und harmonische Bewegung ist ein Zeichen für eine gesunde Körperfunktion und für innere Ausgeglichenheit.

Bewegungskunst im Bodywork

Heute verwendet eine Vielzahl von Disziplinen, die direkt mit dem menschlichen Körper arbeiten, den Begriff „Bodywork“, um ihre Arbeit zu beschreiben. In den Bereichen Yoga, Qigong und Tai-Chi wird er so verwendet, dass sich der Körper kraftvoll, elegant und integriert bewegen und so sein volles Potenzial ausschöpfen kann. Ziel ist es, die Bewegung nicht zu kontrollieren, sondern sie von innen heraus mit möglichst wenig innerem Widerstand geschehen zu lassen. Dies geschieht, indem man mit dem Energiefluss, dem Chi, arbeitet.

Bodywork - Berlin & München

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Energetisches oder fließendes im Bodywork

Bei den Massagen wie Esaleen Bodywork, Kahuna Bodywork, LaStone Therapy, Marmapunkt-Massage, der Tibetischen Massage und der Thai-Yoga-Massage wird das Gewebe und manchmal auch der gesamte Körper passiv von einer zweiten Person, dem Gebenden, bewegt. Der Fokus ist nicht wie bei der klassischen Massage auf die Verspannungen und Schmerzen des Klienten gerichtet, sondern darauf, das Chi in Bewegung zu bringen und es zu harmonisieren. Diese Formen des Bodywork betrachten den Körper als ein Ganzes mit einer ihm eigenen Intelligenz. Wird durch solch eine Massage sein Chi in Bewegung gebracht, ist der Körper in der Lage, sich auf einem ausgeglicheneren, höheren Niveau neu zu organisieren und so zu gesunden.

Integratives Bodywork

Die in den letzten 50 Jahren entwickelten Ansätze wie Rolfing, Chiropraktik, Osteopathie, Alexander-Technik und Trigger Point zeigen das traditionelle Feld der Begriffe „Bodywork“ und „Körperarbeit“. Ihr Ziel ist es, im Körpergewebe gespeicherte Verhaltensmuster und tief sitzende Anspannungen aufzulösen. Dabei wird auch das Nervensystem miteinbezogen, um so eine Veränderung – also eine innere Bewegung – im Körper zu ermöglichen, die ihn in die Balance zurückbringt. Dadurch kann er seine „Panzerung“ loslassen und sich frei und ohne innere Widerstände bewegen.

Diese Therapien kombinieren eine relativ ruhige Phase, in der das Fasziengewebe des Klienten bearbeitet und ausgerichtet wird, mit einer mehr aktiven Phase, in der der Klient im Sitzen, Stehen und Gehen die verbesserte körperliche Ausrichtung praktiziert. Einige dieser Bodywork-Therapien wie Rolfing und Osteopathie arbeiten sogar gezielt daran, Überbeanspruchungen, Überlastungen und Verschleiß vorzubeugen oder zu heilen. Typischerweise treten sie bei Tätigkeiten auf, bei denen der Körper intensiv genutzt wird: bei Tänzern, Musikern, Sportlern oder Handwerkern. Die Therapien eignen sich auch ganz hervorragend dazu, chronische Rückenschmerzen und Nackenschmerzen sowie viele andere solcher Leiden zu behandeln.

Den Fokus auf das Potenzial des Klienten gerichtet

Obwohl Bodywork-Therapeuten die psychischen Probleme ihrer Klienten in der Regel nicht ansprechen, ist ihnen der Zusammenhang zwischen Verspannungen und Energieblockaden und deren Bezug zu emotionalen und psychischen Aspekten sehr wohl bewusst. Die Aufmerksamkeit der Bodyworker richtet sich jedoch nicht auf die psychischen Schwächen und Probleme des Klienten, sondern es geht ihnen darum, einen sicheren Raum für den Klienten und seinen Körper zu öffnen und offen zu halten, in dem dieser sein Potenzial entdecken, erkunden und erproben kann.

Die Sprache des Körpers verstehen lernen

Mir persönlich gefällt Bodywork deshalb so gut, weil die Veränderung nicht im Kopf und nicht im Denken stattfindet. Die Veränderung geschieht im Körper. Dort ist sie direkt spürbar, wahrnehmbar und als Prozess des Loslassens erfahrbar. Diese Arbeit ist sehr direkt. Man kann dem Körper nichts vormachen und er belügt uns nicht. Er meldet sehr schnell zurück, ob der Ansatz richtig ist oder nicht. Jeder Fortschritt ist sofort sinnlich und meist angenehm spürbar.

Bodywork - Berlin & München

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Bodywork hilft uns, die Sprache unseres Körpers zu verstehen. Denn unser Körper sagt uns sehr präzise, wenn wir es übertreiben, weil wir uns zu sehr „pushen“, was wir durch einseitigen Lebenswandel vernachlässigen, wo wir hängen geblieben sind, wo sich schlechte Gewohnheiten eingeschlichen haben oder wo wir etwas festhalten und es schlicht wehtut.

Da wir Menschen jedoch häufig eine verzerrte Selbstwahrnehmung mit blinden Flecken haben, benötigen wir die gelegentliche hilfreiche Präsenz eines Therapeuten, Lehrers oder Trainers, damit wir uns selbst besser erkennen und die Signale unseres Körpers besser verstehen lernen.

Wenn wir lernen hinzuhören, werden wir entdecken, dass unser Körper uns mit Nachrichten versorgt, die uns sagen, wann wir unausgeglichen sind oder was mit unserer Haltung nicht stimmig ist. Wenn wir diese Signale verstehen lernen, helfen sie uns dabei, uns im Fluss unseres Alltagslebens immer wieder neu auszurichten.


Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne in meiner Praxis in München oder Berlin zur Verfügung. Hier finden Sie die Kontaktseite.